Filmtipp des Monats August:

 

Volver - Zurückkehren

Spanien 2006 / 110 Min.

Regie: Pedro Almodóvar.

Darsteller: Penelope Cruz, Carmen Maura , Yohana Cobo, Lola Dueñas, Blanca Portillo, Chus Lampreave.

 

Die Story: Raimunda (Penelope Cruz) ist mit Paco (Antonio de la Torre) verheiratet. Nachdem er mal wieder Arbeitslos geworden ist, macht er es sich mit der Bierbüchse Zuhause bequem und versucht nachts seinen sexuellen Druck loszuwerden. Raimundas pubertierende Tochter Paula (Yohana Cobo) ersticht bei der Abwehr einer Vergewaltigung versehentlich Paco, der nicht ihr leiblicher Vater ist. Wohin nun mit der Leiche? Raimunda verstaut den Gatten in der Gefriertruhe eines leerstehenden Restaurants. Sole (Lola Dueñas), Raimundas Schwester, betreibt in ihrer kleinen Wohnung einen illegalen Friseursalon. Als sie eines Tages, nach dem Tod einer Tante (Chus Lampreave), aus der alten Heimat zurückkehrt, liegt der ziemlich munter wirkende Geist der  Mutter (Carmen Maura) im Kofferraum. Eigentlich ist Irene bei einem Brand mit ihrem Mann ums Leben gekommen. Sole versteckt sie, als Russin getarnt, in ihrer Wohnung. Dann ist da noch Augustina (Blanca Portillo), die die verstorbene Tante versorgt hat und ihre nach dem Brand verschwundene Hippie-Mutter sucht. Jede der Frauen trägt schlimme Erfahrungen und Enttäuschungen im Gepäck, ohne sich den Mut zum Kämpfen nehmen zu lassen…

 

Die Stars: Für Penélope Cruz („Vanilla Sky“; „Blow“; „Corellis Mandoline“) ist dies nach „Live Flesh – Mit Haut und Haar“ und „Alles über meine Mutter“ bereits die dritte Zusammenarbeit mit Pedro Almodóvar. Carmen Maura („25 Grad im Winter“; „Allein unter Nachbarn“) ist nicht nur die Grand Dame des spanischen Films, sondern auch die große Muse der Anfangszeit von Almodóvar. Allein in acht seiner Filme, darunter „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“, spielt sie mit.

 

Der Regisseur: Spaniens Meisterregisseur Pedro Almodóvar erhielt den Oscar 2003 für sein Drehbuch zu „Sprich mit ihr“. Bekannt wurde er durch Filme wie „Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs“; „Alles über meine Mutter“ oder „Fessle mich!“.

 

filminformer-Bewertung: „Volver“ ist ein intelligentes, teilweise witzig-skurriles, an Hitchcock-Filme erinnerndes Melodram über das Leben und den Tod. Erstmals seit "Kika" versucht sich Almodóvar wieder an einem leichten Stoff, nachdem er sich zuletzt mit "Sprich mit ihr" und "La mala educacion" eher als Meister der dramatischen Erzählung erwies. Im Mittelpunkt stellt Almodóvar den Umgang mit dem Tod und lässt sich dabei von seiner Heimat inspirieren, der Region La Mancha und deren Tradition. Bei aller Fröhlichkeit lässt er eine schmerzlose Trauer spüren, freut sich am fast kindlichen Hang zum Übernatürlichen und am geschickte Lavieren durch Himmel, Hölle und Fegefeuer auf Erden. Almodóvar geht an Grenzen und überschreitet sie, verwandelt das Schreckliche in Komisches, erlaubt Schönheit und Hoffnung auch in bitteren Momenten. Seit "Alles über meine Mutter" ist diese offenkundig autobiographisch gefärbte Geschichte auch der erste Frauenfilm des wandelbaren Filmemachers, in dem er mit Carmen Maura, Penelope Cruz und Lola Dueñas drei seiner Lieblingsschauspielerinnen ein Denkmal setzt. Unbedingt sehenswert!

-jvg

Bewertung: ****0                           

Deutschlandstart: 03. August 2006

 

Verleih: Tobis Filmverleih

 

 

Pirates Of The Caribbean: Fluch der Karibik 2

USA 2006 / 150 Min.

Regie: Gore Verbinski.

Darsteller: Johnny Depp, Keira Knightley, Orlando Bloom, Bill Nighy, Stellan Skarsgård, Naomie Harris, Martin Klebba,, Alex Norton.

 

Die Story: Elizabeth (Keira Knightley) und Will (Orlando Bloom) werden mitten in ihrer Hochzeit von einem Kolonialbürokraten der East India Company verhaftet, weil sie mit ihren dubiosen Kontakten zur Piratenschande Jack Sparrow (Johnny Depp) Landesverrat begingen. Um Tod oder langer Haft zu entgehen soll Will Jacks magischen Kompass stehlen, der stets die Suchrichtung für das anzeigt, was man am meisten begehrt. Im Falle der Company ist das eine Kiste, die den wichtigsten Besitz von Davy Jones beinhaltet, mit dem man den gefürchteten Captain des ozeanischen Zombieschiffs "Der Fliegende Holländer" und damit auch sein Haustier, einen monströsen Kraken, kontrollieren kann. Mehrere Parteien sind hinter diesem Steuerinstrument her, selbstredend auch Käpt’n Sparrow, der erneut zwischen Opportunist, Feigling und Sympathieträger pendelt...

 

Der Star: Johnny Depp zeichnete sich schon immer durch seine expressive Leidenschaft aus, groteske Freaks („Edward mit den Scherenhänden“), absonderliche Drogendealer („Blow“) und scheiternde Lebenskrüppel („Fear and Lothing in Las Vegas“) zu verkörpern, nur nicht immer in solch farbenfrohem Pomp. Er gibt dem Film den gewollten Knalleffekt und einen beinahe bis zur Unerträglichkeit getriebenen Kitsch-Charakter.

 

Der Regisseur: Der erfolgreiche Werbefilmer Gore Verbinski hatte vor dem ersten Teil von „Fluch der Karibik“ bereits Achtungserfolge wie „Mäusejagd“, „Ring“ oder „The Mexican“ aufzuweisen.

 

filminformer-Bewertung: Das Sequell des Sommerhit des Jahres 2003 „Fluch der Karibik“ ist da und wie nicht anders zu erwarten war steht der dritte Teil für Sommer 2007 schon in den Startlöchern. Letztendlich wurden beide Filme hintereinander abgedreht Dem jetzt anlaufenden zweiten Teil gelingt allerdings qualitativ nicht der Anschluss an den ersten Teil. Lediglich in den Special Effects und der übermäßigen Anhäufung von Gewürm, Ekel und düsteren Gestalten toppt er den Vorgänger. Schließlich erweist sich die Story als wenig überzeugend und der Film gerät in die Falle von unendlich wiederkehrenden Klischees und Stereotypen. Innovationen und die angekündigten Überraschungen bleiben weitestgehend aus. Die Handlung ist mehr als verwirrend und überbordend, so dass der Film auch kein Ende findet und lediglich als überlange Ouvertüre für den dritten Teil dient. Wer wissen will wie der Film ausgeht ist gezwungen 10 Monate zu warten und muss auch für den dritten Teil zahlen. Dreister kann man sein Publikum kaum an der Nase herumführen. Hier geht es Produzent Jerry Bruckheimer nicht um das Erzählen einer epischen Trilogie, sondern offensichtlich um die künstliche Verlängerung finanzieller Profite.

–jvg

Bewertung: **000

Deutschlandstart: 27. Juli 2006

 

Verleih: Buena Vista

 

Das Mädchen aus dem Wasser

USA 2006 / 115 Min.

Regie: M. Night Shyamalan.

Darsteller: Paul Giamatti, Bryce Dallas Howard, Jeffrey Wright, Bob Balaban, Sarita Choudhury, Cindy Cheung, M. Night Shyamalan, Freddy Rodriguez.

 

Die Story: Cleveland Heep (Paul Giamatti) ist ein netter und hilfsbereiter Hausmeister, der versucht, zwischen durchgebrannten Glühbirnen und defekten Wasserhähnen im Cove-Wohnblock möglichst nicht aufzufallen. Eines Nachts wird sein Leben völlig auf den Kopf gestellt: Er entdeckt eine geheimnsivolle junge Frau namens Story (Bryce Dallas Howard), die in den Gängen unter dem Swimmingpool wohnt. Cleveland findet heraus, dass sie ein Fabelwesen, eine "Narf" ist. Sie wird von bösartigen Ungeheuern verfolgt, die unbedingt verhindern wollen, dass ihr die Rückkehr aus unserer Welt in ihr Reich gelingt. Mit ihren übernatürlichen Fähigkeiten kann Story das Schicksal von Clevelands Mitbewohnern voraussehen. Nur gemeinsam können sie eine Serie von Codes entschlüsseln, die ihr den Weg zurück in die Freiheit ermöglichen. Storys Rückkehr ist nur noch kurze Zeit möglich. Um ihr zu helfen, setzen die Mieter ihr eigenes Leben aufs Spiel. Cleveland muss sich endlich seiner Vergangenheit stellen, vor der er sich verkrochen hat. Auch die übrigen Mitbewohner müssen all ihre besonderen Fähigkeiten einsetzen, die Story in ihnen weckt. Nur so besteht Hoffnung, mit dieser Mission Storys Welt zu retten und unsere eigene…

 

Die Stars: „Sideways“-Offenbarung Paul Giamatti („American Splendor“; „Das Comeback“) sagte blind zu, mitzuspielen. Bryce Dallas Howard ("The Village", "Manderlay") wirkt als nymphenartige Story sehr fragil und weckt den Beschützerinstinkt des Publikums. Die Tochter von Ron Howard ("The Da Vinci Code - Sakrileg"; "A Beautiful Mind"; "Apollo 13") bewältigt ihre Rolle solide.

 

Der Regisseur: Nach vier Blockbustern in Folge für Disney wechselte M. Night Shyamalan für seine insgesamt sechste Regiearbeit zu Warner. Auch mit der Geschichte selbst, die der Macher von "The Sixth Sense" und "Signs" eigentlich nur für seine Kinder geschrieben hatte, betritt er Neuland

 

filminformer-Bewertung: Erstmals erzählt Shyamalan ein Märchen für die gesamte Familie. Für den Film verzichtete der Regisseur auf ein überraschendes Ende. Es ist angenehm, dass sich Shyamalan einmal nicht selbst zitiert. Trotzdem wartet man lange einfach darauf, dass der Meister einen Donnerschlag lostritt, doch der bleibt aus. Die Spannung baut sich langsam auf. Der Film entstand aus einer improvisierten Gute-Nacht-Geschichte, die er seinen Kindern erzählte. Aus dem Satz „Wisst ihr eigentlich, dass jemand unter unserem Pool wohnt?“, sponn der Filmemacher eine Art Odyssee. Ein zauberhaftes Märchen, das besonders durch den großartigen Paul Giamatti getragen wird. Was er allein durch eine winzige Nuance veränderte Stimmlage anstellen kann, ist schon außergewöhnlich. Diese leise Melancholie in der Stimme zog Shyamalan magisch an. Giamatti bringt dies auch in der Figur des gefallenen Cleveland Heep ein, der nach schmerzlichem Verlust als stotternder Duckmäuser den aufrechten Gang wieder erlernen muss. Ein wirklich schönes Familien-Märchen.

-jvg 

Bewertung: ****0

Deutschlandstart: 31. August 2006

 

Filmverleih: Warner

 

 

Wer früher stirbt, ist länger tot

Deutschland 2006 / 105 Min.

Regie: Marcus Hausham Rosenmüller .

Darsteller: Markus Krojer, Fritz Karl, Jule Ronstedt, Jürgen Tonkel, Saskia Vester, Franz Xaver Brückner, Johann Schuler.

Die Story: Der elfjährige Sebastian (Markus Krojer) lebt mit seinem älteren Bruder und dem alleinerziehenden Vater (Fritz Karl) in einem Dorf in Oberbayern, am Fuße des Wendelstein. Ein Lastwagen hat sein Fahrrad mitgeschleift, Sebastian will den geparkten Lkw wegbewegen und fährt dabei die Hasen seines Bruders tot. Der Bruder rächt sich, indem er Sebastian sagt, die Mutter sei bei dessen Geburt gestorben, also sei er schuld an ihrem Tod. Von nun an überschlagen sich die Ereignisse. Sebastian, der bereits ein beeindruckendes Sündenregister vorzuweisen hat, fühlt sich fortan schuldig am Tod seiner Mutter. Da er meint, nach seinem Tode auf jeden Fall im Fegefeuer zu landen, setzt er alles daran, entweder unsterblich zu werden, oder sich von seinen Sünden reinzuwaschen. Sebastians Übereifer führt jedoch nicht zum gewünschten Erfolg: ein gesprengter Hase, ein unsittlicher Antrag an seine Lehrerin Veronika (Jule Ronstedt), eine beinahe zu Tode gebrachte Greisin aus der Nachbarschaft – das alles verbessert die Situation nicht gerade. Erst der Radiomoderator Alfred (Jürgen Tonkel) bringt Sebastian auf die zündende Idee: unsterblich macht nur die Musik! Auch von seiner Mutter meint Sebastian ein Zeichen erhalten zu haben: um seine Sünden abzuarbeiten, muss er für seinen Vater eine neue Frau finden…

Die Stars: Der Film versammelt eine Riege bekannter und beliebter Darsteller zu einem großartigen Schauspiel-Ensemble, neben dem 1994 geborenen Markus Krojer, der spielt den Sebastian und schwer an Hansi Kraus aus den „Lausbubengeschichten“ der sechziger Jahre erinnert, ist Fritz Karl als sein Vater Lorenz zu nennen.

 

Der Regisseur: Der erste Kinofilm von Regisseur und Co-Autor Marcus Hausham Rosenmüller, Absolvent der Münchner HFF und mehrfach für seine Kurzfilme ausgezeichnet ("Kümmel und Korn"), ist eine dieser Heimatgeschichten, die ohne Blasmusik zurück zu den Wurzeln finden wollen.

 

filminformer-Bewertung: Auch wenn die Filmgeschichte aus der Perspektive des elfjährigen Gastwirtssohns Sebastian erzählt wird, so ist dies kein Kinder- oder Jugendfilm, sondern eine überaus phantasievolle Komödie für Erwachsene mit skurrilen,  ja teilweise absurden Ansätzen. Fast könnte Emir Kusturica Pate bei der Entstehung des Drehbuches gestanden haben. Für einen Erstlingsfilm ist dies eine erstaunlich rund gelungene Arbeit, nach einem reichen Drehbuch voller origineller Einfälle mit sicherer Hand inszeniert. Ein Schmunzel- und Lachstück für all diejenigen, die sich auf den Film einlassen, eine wunderbar leichte, witzige Sommerkomödie mit Tiefgang und Herz.

-jvg      

Bewertung: ****0

Deutschlandstart: 17. August 2006

 

Filmverleih: Movienet Filmverleih.

 

 

 

 

Der Freie Wille

Deutschland 2006 / 163 Minuten

Regie: Matthias Glasner.

Darsteller: Jürgen Vogel, Sabine Timoteo, Manfred Zapatka, André Hennicke, Judith Engel.

Die Story: Theo (Jürgen Vogel) wird nach neun Jahren aus dem Maßregelvollzug entlassen. Er hat drei Frauen brutal zusammengeschlagen und vergewaltigt. Nun ist er entschlossen, noch einmal neu anzufangen und hofft, dass dieser Wille stärker ist als seine Triebe. Er zieht in eine betreute Wohngemeinschaft in der er im Betreuer (André Hennicke) einen Freund findet, der ihm einen Job in einer Druckerei besorgt. Theo treibt viel Sport und ist verzweifelt einsam. Er hat Angst vor Frauen - weil er feststellen muss, dass die Gewalt wieder in ihm hochsteigt. Bald begegnet Theo Nettie (Sabine Timoteo), die es mit 27 Jahren endlich geschafft hat, sich von ihrem Vater zu lösen, der sie ihr ganzes Leben lang psychisch missbraucht hat. Auch sie ist einsam. Sie verlieben sich, ziehen zusammen. Alles schein sich zum Guten zu wenden. Doch dann steigt in Theo die Eifersucht hoch...

Der Star: Jürgen Vogel („Nackt“; „Das Leben ist eine Baustelle“) erhielt auf der diesjährigen Berlinale einen Silbernen Bären für seine künstlerische Gesamtleistung in „Der Freie Wille“. Er ist nicht nur beeindruckender Hauptdarsteller sondern auch Produzent und schrieb am Drehbuch mit.

Der Regisseur: Der 1965 geborene Matthias Glasner erhielt 2006 den Regiepreis der Gilde der deutschen Filmkunsttheater für diesen Film. Zu seinen anderen Filmen gehören „Sexy Sadie“; „Fandango“ oder die „Eva Blond“-TV-Filme.

 

filminformer-Bewertung: Mit großer Ruhe und Geduld und einer zurückgenommenen Kamera, die ohne große Bewegung ganz dicht an den Akteuren operiert, wird ein authentischer Alltag dokumentiert. Ein Alltag, in dem wir mit einem mulmigen Gefühl das Verhältnis von Nettie und ihrem Vater beobachten, in dem ohne es uns zu zeigen mitschwingt, dass die Grenzen zwischen väterlicher Zuneigung und sexuellem Missbrauch fließend verlaufen und latente sexuelle Gewalt überall anzufinden ist. „Der freie Wille“ ist nicht nur angesichts des behutsam bearbeiteten, mehr als schwierigen Themas ein phantastisches Ereignis aktueller deutscher Filmkunst. Gründlich recherchiert und dennoch nicht orientiert an pathologischen Biographien, entwickelt ein überragender Jürgen Vogel an der Seite seiner ebenso brillanten Partnerin Sabine Timoteo das komplexe Bild eines Sexualstraftäters, der in seinem erbitterten Versuch, ein humaner Mensch zu sein, die Sympathien eines ebenso innerlich zerrissenen Zuschauers auf sich zieht. Und wenn wir trotz besseren Wissens ein „Bitte, bitte tu es nicht!“ im Hinterkopf hören und uns mit Theo die Erlösung wünschen, steigt die Spannung noch an, weil wir von uns selbst überrascht sind. Ein gewagtes Thema und ein beeindruckender Film der zu Diskussionen einlädt.

-jvg      

Bewertung: ****0

Deutschlandstart: 24. August 2006

 

Filmverleih: Kinowelt

 

 

Kurzbelichtet:

  

Urmel aus dem Eis

Die Story: Auf der kleinen Vulkaninsel Titiwu in den Weiten des Ozeans lebt und arbeitet Professor Habakuk Tibatong (gesprochen von Wigald Boning), seines Zeichens Universalgelehrter, Hobby-Zoologe und liebenswerter Eigenbrötler. Herrin über Haushalt, Schule und die kleine Schulgemeinde ist die gleichermaßen resolute wie empfindsame Schweinedame Wutz (Anke Engelke).

Neben des Professors Adoptivsohn Tim Tintenklecks nimmt eine illustre Schar von Inseltieren am eigenwilligen Sprachunterricht von Tibatong teil: Der Pinguin Ping, der Waran Wawa, der Schuhschnabel Schusch (Oliver Pocher) und der See-Elefant Seelefant (Wolfgang Völz), der meist auf einer vorgelagerten Klippe liegt und in selbstgewählter Melancholie herzergreifende traurige Lieder singt. Eines schönen Tages wird ein Eisberg vor die Insel geschwemmt wird. Im Inneren befindet sich ein seit der Eiszeit eingefrorenes Urzeit-Ei. Behutsam wird das Ei von den Tieren der Insel ausgebrütet. Und dann springt, ganz plötzlich, ein seltsames grünes Geschöpf heraus: Urmel - aus dem Eis. Und damit ist das ruhige Leben auf der Insel vorbei...

filminformer-Bewertung: Zauberhafter Computeranimationsfilm nach der Geschichte von Max Kruse, Sohn der Puppenmutter Käthe Kruse. Der Film lehnt sich stark an die kongeniale TV-Umsetzung der Augsburger Puppenkiste an. Ein schöner Familienfilm, der Kinder und deren Eltern das Urmel zeitgemäß neu entdecken lassen.

-jvg

Bewertung:***00

Deutschlandstart: 03. August 2006

 

Verleih: Falcon

 

 

Garfield 2

Die Story: Der faulste und verfressenste Kater der Welt folgt seinem Herrchen Jon nach England. Das erschüttert das Empire in seinen Grundfesten, denn in Großbritannien verwechselt man Garfield mit einer verblüffend ähnlich aussehenden, blaublütigen Katze, die ein Schloss geerbt hat. Garfield hat nichts dagegen, hinten und vorn bedient zu werden, ahnt aber nicht, dass der böse Lord Dargis bereits daran arbeitet, den Kater zu beseitigen, um aus dem Schloss ein Touristenzentrum zu machen…

filminformer-Bewertung: Garfield ist wieder da - und eigentlich hat sich nichts geändert seit dem ersten Kinoauftritt des faulen Lasagne-Liebhabers - zumindest im Original wird er weiterhin von Bill Murray gesprochen (die deutsche Synchro übernahm Oliver Kalkofe von Thomas Gottschalk im ersten Teil), und wieder wird er in der Mischung aus Realfilm und CGI-Animation von Breckin Meyer und Jennifer Love Hewitt begleitet. Neu sind der Regisseur Tim Hill ("Muppets aus dem All"), der Handlungsort Großbritannien und Billy Connolly als Bösewicht Dargis.

-jvg      

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 06. August 2006

 

Verleih: Fox

 

 

Monster House

Die Story: Nachdem die Eltern am Wochenende einen Ausflug unternehmen, bleibt der zwölfjährige DJ allein im Vorstadthaus. Nachts werden er und sein Kumpel Chowder auf merkwürdige Geräusche im Haus auf der anderen Seite der Straße aufmerksam. Schnell erhärtet sich der Verdacht der Jungs, dass das Haus selbst lebendig ist und nichts Gutes im Schilde führt. Von der Polizei verlacht, nehmen die beiden Jungs verstärkt durch die toughe Jenny den Kampf gegen die beängstigende Horrorhütte auf…

filminformer-Bewertung: Gil Kenan, der mit seinem Kurzfilm "The Lark" erste Aufmerksamkeit auf sich zog, kann sich freuen, für sein Regiedebüt Robert Zemeckis und Steven Spielberg als ausführende Produzenten des CGI-Films zu haben. Der Film wurde mit der selben Motion-Capture-Tricktechnik realisiert wie Zemeckis' "Der Polarexpress". Das Konzept erinnert an die suburbanen 80er-Komödien eines Joe Dante und ist auch entsprechend angestaubt. Von den bisher erschienen Computeranimationsfilmen der uninspirierteste und der jenige mit den wenigsten originellen Einfällen.

-jvg

Bewertung: *0000

Start: 24. August 2006

 

Filmverleih: Sony

 

 

 

Trennung mit Hindernissen

Die Story: Brooke (Jennifer Aniston) macht nach vierjähriger Beziehung mit ihrem Freund Gary (Vince Vaughn) Schluss, doch beide weigern sich, die gemeinsame Wohnung zu räumen. Beflügelt von den Ratschlägen der gemeinsamen Freunde und Vertrauten sowie einiger Fremder setzen beide mentale Kriegsführung ein, um den anderen aus der Residenz zu vertrieben - bis ihnen klar wird, dass sie ihren Krieg womöglich deshalb so inbrünstig führen, weil sie einander gar nicht verlieren wollen…

filminformer-Bewertung: "Der Rosen-Krieg", diesmal verpackt als zuckersüßes Romantic-Comedy-Bonbon. Peyton Reed ("Girls United") beherrscht diese Spielart und kann sich sowohl auf den lässigen Humor von Vince Vaughn verlassen wie das "Friends"-geschulte Timing von Jennifer Aniston. Und nicht zuletzt hat die Boulevardpresse ihren Anteil daran, dass der Film im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht: Während des Drehs hatte sich Brad Pitt offiziell von Aniston getrennt, die sich von Vaughn trösten ließ. Dennoch wirkt die Geschichte abgenudelt und wenig originell.

-jvg      

Bewertung: **000

Deutschlandstart: 10. August 2006

 

Verleih: UIP

 

 

Superman Returns

Die Story: Nach einigen Jahren der Abwesenheit kehrt Superman (Brandon Routh) zurück auf die Erde. Das erregt das Missfallen seines Erzfeindes Lex Luthor (Kevin Spacey), der sofort Pläne entwirft, die zum Untergang des Mannes aus Stahl führen sollen. Der hat einstweilen als sein menschliches Alter ego Clark Kent ganz andere Probleme: Seine Liebe Lois Lane (Kate Bosworth) hat ihm den Rücken zugekehrt. Gibt es überhaupt noch einen Platz für Superman in einer Gesellschaft, die bereits seit langem ohne ihn auskommt?...

filminformer-Bewertung: Um die Aufgabe auf sich zu nehmen, den Comics-Superhelden nach 20-jähriger Leinwandabsenz für eine neue Generation neu zu erfinden, verzichtete Bryan Singer sogar auf den dritten Teil der von ihm zu filmischen Leben erweckten "X-Men"-Reihe. Als neuen Superman besetzte er den unbekannten Brandon Routh, der die wenig beneidenswerte Aufgabe hat, in die Fußstapfen von Christopher Reeve zu treten. Unterstützung erhält er immerhin von Kevin Spacey als Erzfeind Lex Luthor. Nachdem das Projekt jahrelang in Vorbereitung war und Regisseure wie Tim Burton, Wolfgang Petersen und Brett Ratner daran gearbeitet hatten (dies alleine verschlang 40 Mio. $ des 220 Mio. $ Budget) ist eine moderne Homage an die ersten Superman-Filme entstanden, die als relativ gutgelungener Neuanfang bezeichnet werden kann.

-jvg      

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 17. August 2006

 

Verleih: Warner

 

 

 

 

Water

Die Story: Die Geschichte spielt 1938 im kolonialen Indien vor dem Hintergrund Mahatma Gandhis Aufstieg zur Macht. Die achtjährige Chuyia (Sarala) wird Witwe und muss in ein Heim, in dem hinduistische Witwen ihr Leben in Buße fristen müssen. Die lebhafte Ausstrahlung des kleinen Mädchens bringt das Leben der Bewohnerrinnen gehörig durcheinander, besonders das der jungen Witwe Kalyani (Lisa Ray), die sich in einen gebildeten Gandhi-Anhänger Narayan (John Abraham) verliebt. Doch ein trauriges Geheimnis, das Kalyani umgibt, verändert das Leben der beiden Liebenden für immer, und auch das der kleinen Chuyia…

filminformer-Bewertung: Der neue Film von Deepa Metha („Sam & Me“; „Camilla“; „Fire“; „Earth“;  „Bollywood/Hollywood“) ist der dritte Teil ihrer indischen Trilogie um die Elemente „Feuer, Wasser, Erde“ und versteht es auf eindringliche Weise die alten Werte und Normen der indischen Gesellschaft, ihr Kastensystem, sowie das beginnende Umdenken in dieser, durch den Einfluss Ghandis, in bewegenden Bildern einzufangen. -jvg

Bewertung: ***00

Start: 07. September 2006

 

Filmverleih: Universum Film

 

 

 

 

 

 

 

 

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